Freitag, 23. April 2010

Jedem Abschied wohnt ein Anfang inne, schluchz




Da hilft nichts mehr, der Abschied ist sehr konkret und greifbar. Morgen, also am Sonntag, fahre ich mit dem Zug nach Brisbane und fliege am Montag mittags nach Bali. Von dort gehts am 6. Mai nach Manado in Sulawesi wo ich mich um verwaiste Orangutans und andere Wildtiere fuer zwei Wochen kuemmern werde. Alles gar nicht ganz einfach, gibt es doch wieder einmal unzaehlige Dinge zu organisieren: Flug nach Sulawesi ueber eine dubiose indonesische Seite finden, Preis der Freiwilligenarbeit verhandeln, steht doch auf der Homepage circa die Haelfte des Preises, den man mir in der Mail mitgeteilt hat. Ich gucke schon genau auf mein Budget! Am 26. Juni komme ich in Deutschland an. Ich konnte einen billigen Flug von Kuala Lumpur in Malaysia ergattern.

Und dann ist da natuerlich auch noch das Ende in Bundaberg. Es war schon noch richtig schoen hier. Die Welpen sind zu putzig, das Essen unuebertroffen und Robyn meinte mit den Traenen kaempfend sie sei doch meine australische Mama und ueberhaupt sei man sehr dankbar fuer meine Hilfe hier. Robyn sieht man auf dem Photo, mit dem Kommentar, "hang on a second, I just need to shoot this chickenhawk". Sie ist ziemlich dufte, wie man frueher mal sagte. Mit Leo verbringe ich noch den heutigen Tag und morgen faehrt er mich zum Bahnhof. Die Zeit wird zeigen, was er aus seiner Chance hier macht. Nette Menschen, gutes Essen, die besten Vorsaetze und ein gesunder Lebensstil. Eigentlich ideal.

Und dann war da noch die Steuererklaerung fuer Neuseeland und Australien zu machen, die Frage zu klaeren, ob ich mein Visa verlaengere und dafuer Material zu sammeln. Das war alles einiges an Organisation und hat mich gut beschaeftigt gehalten. Eine gute Ausrede, nicht ganz so viel zu schreiben, wie geplant. Wenn ich auch bei der Schreibergruppe war und mit die schlechtesten Gedichte aller Zeiten produzierte. Einigermassen gelungen ist nur das folgende:

I am so sorry

I am so sorry I ate your chocolate
Just sitting, no, staring there
I tried to convince myself you left it for me
You didn't. I know.
You wanted it. All.
I am so sorry you never found out I ate it

Aber nun ja, ich hab gelesen ein unerfahrener Schreiber liest seinen ersten Entwurf und jammert, das sei desastroes, das werde nie was, er koenne nix. Ein erfahrener dagegen sagt: Desastroes, das ist wunderbar, ich bin auf dem richtigen Weg! Und ueberhaupt ist noch nie was ohne einen Anfang geworden. Schluss mit dem Zagen!

Ich konnte mich die meiste Zeit gar nciht recht auf Suedostasien freuen. Weil ich fuerchte, wieder in ganz anderen Kulturen zu landen, wo meine Intuition so gar nciht funktionieren mag und ich mich staendig in einer gewissen Alarmzone fuehle. Aber auch, weil ich gar nicht mehr so arg reiseneugierig war und das Gefuehl hatte- Reisen, das kann ich nun ganz gut, nun auf zu Neuem, wie z.B. dem grossen Schreiben oder einer Umsetzung einer verrueckten Geschaeftsidee. Reich werden ist doch auch ein gutes Ziel. Und natuerlich bin ich furchtbar neugierig, wie ich mich in Deutschland fuehlen werde. Werde ich mich daheim fuehlen? Oder gleich wieder weg wollen? Bald, nach einigen neuen Abenteuern werde ich es wissen. Und so langsam kommt auch etwas Vorfreude auf. Waer ja gelacht - fahr ich endlich in Urlaub und will nicht mal!

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