Mittwoch, 14. April 2010

Erholung nach der Schrubberei






Ohja, ich hab maechtig geschlunzt. Kein Zeilchen in den Blog gestellt. Aber dafuer ein wenig an meinen alten Reiseabenteuern gearbeitet. Die Ostertage waren noch richtig zaeh. Ich hab gut verdient, ein wenig unter der Hand mit viel Arbeit und den normalen und nicht den Feiertagstarifen. Frueh aufstehen, Zimmer reinigen, Fruehstuecksgeschirr spuelen, zwei Stunden mit Danielle, meiner netten Mitbewohnerin auf dem Balkon geplaudert und dann wieder zurueck zur Abendspuelschicht. Mit Herman hat es bei der Gelegenheit nochmal gerumpelt, weil er es fuer noetig hielt, mich durch die Kueche zu schupsen. Da hab ich dann zurueckgefaucht und ihm auf sein "piss off", "don't fuck me around" das gleiche zurueckgegeben. Ist er nicht gewohnt, hat er damit quittiert, sich nicht von mir zu verabschieden. Daniel, der andere Koch, der mich gut unterhalten hat, auch wenn er mich manchmal arg tretzte, hat es geschafft, einen Tag vor mir Bungunyah zu verlassen. Das kam schnell und ueberraschend fuer die Chefin, die ihm das freilich maechtig uebel nahm. Ich habs alles ueberlebt. Die Chemikalien, die Zimmer, das Rueckenweh nach all der Spuelerei vornuebergebeugt im viel zu tiefen Waschbecken, die muerrischen und fluchenden Kollegen. Letztlich ist es wirklich kein grosser Unterschied in welchem Bereich man arbeitet. Es menschelt, es scheppert, es gibt echte menschliche Groessen und am Ende kann man nur versuchen, aufrecht durch all das zu gehen, das Beste zu geben und dann wieder weiterzugehen. Da kann man Putzfrau sein oder Vorstand. Keiner ist besser oder schlechter. Es gibt gute und schlechte Momente, die schlechten schrumpfen zusammen und die Laenge sowieso, aber ein paar lustige und nette Augenblicke bleiben doch. Ich habe ein klasse Zeugnis fuer einigermassen krisensichere Jobs (Bedienungen und Zimmermaedchen und Tellerwaescher braucht man doch immer irgendwo), ich habe neue Rollen gelernt und weiss, wie es in der Gastronomie zugeht und vor allem habe ich Geld angespart und besser damit umgehen gelernt. So ist das. Profan...

Meine Abschiedsparty fiel ueberraschend duenn aus, irgendwie hatte keiner Zeit oder Lust oder was weiss ich. Ausser den Mitbewohnern kam uneingeladen die Tochter von Trini und eine ihrer Freundinnen. Irgendwie verzogen sie sich aber bald wieder als sie sich nicht willkommen fuehlten. Es war ein netter, ruhiger Abend, wir grillten, wir plauderten, ich mistete wieder einmal aus, packte und schon war alles gut. Na, fast. Als ich mit Danielle einkaufen ging und wir uns den Truck von Austin liehen, blieb der prompt am Berg stehen. Auweh, schlechte Position. Meine alten Antiautoleidenschaften kamen durch. Hinter uns war jedoch ein RACQ Mann, den ich schon kannte, da mir ein andermal ein anderer Truck stehen blieb (da hatte ich die Tueren durch ungewolltes Druecken einer Sperrtaste am Schluessel blockiert). Der Gute meinte, unser Benzin sei einfach leer und gab uns aus seinem Kanister, was wir zahlten und mit Trinkgeld belohnten. Wir waren sauer, hatten wir doch wirklich genug Geld einen Tag zuvor in den Tank gefuellt, aber unser stark mit "high five" und schwach mit Verantwortung und Geld Mitbewohner Austin hatte den Tank mal wieder leer gefahren. Wohin er damit ist weiss keiner. Ich habe ein Kinderbuch fuer Leo geschrieben und Danielle davon erzaehlt. Sie findet die Story so gut, dass sie begeistert ist, das Werklein zu illustrieren. Ich hoffe, es wird was draus! Sie wollte mcih auch hier besuchen und ich hoffe auch das klappt!

Ich habe genug Geld fuer Suedostasien und erhole mich nun in Bundaberg. Ah, Busch, gutes Essen, gemuetliche vier Stunden Arbeit in der Frueh. Und ja, da ist auch Leo. Ein veraenderter Leo. Gesund sieht er aus und hat viel mehr Energie. Isst vegetarisch, ist motiviert zu arbeiten und denkt ueber seine Zukunft nach. Sein Geld hat er verloren, seine von mir bewunderten Kochmesser ebenfalls, krank ist er bei Rolf und Robyn aufgetaucht. Sie haben ihn aufgenommen, gesundgepflegt und mit viel christlichen Werten geimpft. Es funktioniert alles ganz gut und ich hoffe nur, das bleibt auch so. Die Zukunft wird es zeigen.

Am 26. April fliege ich nach Bali, werde dort ein bisschen surfen, einen Kochkurs besuchen und die Landschaft hinreichend bestaunen. Ich hoffe, eine gute Transportmoeglichkeit nach Sulawesi zu finden, so dass ich dort zwei Wochen den Orangutans helfen kann. Ein bisschen kraxeln auf Mount Kinabalu in Borneo, ein wenig in Malaysien rumschauen, tauchen, essen, nochmal das tun, was ich fuer reisen halte. Und dann gehts wirklich und ehrlich nach Deutschland. Sogar ich glaube dran ;).

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